Umbau von Schweizer Lokomotiven auf Digital

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Zu diesem Thema habe ich jetzt schon von zwei Seiten Anregungen bekommen, daher versuche ich, das Ganze mal zu beschreiben.

Zuerst möchte ich aber noch darauf hinweisen, daß weiterhin gilt, was Märklin auch schon in den Umbau-Anleitungen für die Decoder zu dem Thema sagt: Das Ganze geschieht auf eigenes Risiko. Wer diese Umbauten nicht von seinem Fachhändler durchführen läßt, riskiert, daß er keine Garantie auf den (zerschossenen) Decoder mehr hat. Auch ich kann natürlich keine Haftung hierfür übernehmen.

Ich habe, wie meine jetzigen Leidensgenossen, auch schon zweimal vor dem Thema gestanden, eine Schweizer Lokomotive von konventionell in Digital umzubauen. Dabei gibt es das Problem, daß die Diodenplatine 62255 bei der konventionellen Lok anders beschaltet werden muß als bei der Digital-Lok. Im konventionellen Zustand sieht es folgendermaßen aus (die Platine rechts soll der elektronische Umschalter sein) :

Man sieht, daß die beiden Leitungen vom Decoder zur rechten Seite der Platine 62255 laufen und die Lampen an der linken Seite angeschlossen sind. Bei der Digital-Beschaltung sieht es dagegen so aus :

Hier sind die beiden Leitungen vom Decoder 6090 oder 6080 auf der linken Seite der Platine angeschlossen, die Leitungen zu den Lampen dagegen auf der rechten. Die braunen Leitungen von den Lampen und vom Decoder müssen an die unteren Anschlüsse der Platine, die über die Schraube mit dem Gehäuse verbunden sind, angeschlossen werden. Weiter müssen die Lötverbindungen zwischen den Anschlüssen beachtet werden. Im konventionellen Zustand ist links eine Lötbrücke und rechts die beiden oberen Anschlüsse und die beiden unteren Anschlüsse jeweils miteinander verbunden. Im digitalen und Delta Zustand sind links jeweils die beiden oberen und die beiden unteren Anschlüsse miteinander verbunden und rechts die beiden mittleren. Aber, ein Bild sagt mehr als tausend Worte :

Wer lieber einen Schaltplan haben möchte, kann diesen auch noch haben. Hier habe ich auch eine Testmöglichkeit gestrichelt eingezeichnet, die es ermöglicht, den Umbau an der Platine 62255 erst einmal ohne den 6090 Decoder zu testen. Hierfür braucht man nur eine Diode 1N4002, deren Seite mit dem Ring direkt mit der roten Leitung vom Schleifer oder dem Umschalter (Schleifer <-> Oberleitung) verbunden wird. Den zweiten Anschluß der Diode hält man einmal (unter Digital-Spannung) an den linken Doppelanschluß der Platine 62255, an dem im Foto das graue Kabel vom Decoder angelötet ist. Jetzt sollten auf der Vorderseite der Lok beide Lampen leuchten und auf der Rückseite die rechte. Hält man dagegen die Diode an den Anschluß, an dem in dem Foto das gelbe Kabel angeschlossen ist, dann sollten hinten beide Lampen leuchten und vorne nur eine. Ist hier was nicht in Ordnung, kostet es maximal die Diode, aber keinen Decoder.

Wenn der Test mit der Diode geklappt hat, sollte eigentlich dem "Ersatz" der Diode durch den Decoder nichts mehr im Wege stehen.

Noch ein Wort zu den Lampen. Märklin sieht für den konventionellen und Delta Betrieb die Lampen 610040 und für den Digital Betrieb die Lampen 610080 vor. Es gibt aber auch einige wenige Ausnahmen von der Regel. Im Katalog findet man nach den Loks aber eine ganz gute Übersicht. Zur Unterscheidung: die Original Märklin Lampen für 22 V (610080) haben einen kleinen roten Punkt am Glas neben einem Draht.

(c) Jürgen Schad, 18.05.1999