Umbau des Märklin Delta Decoders 66032 als Digital Decoder

In der Einbauanleitung des Märklin Delta Decoders 66032 wird darauf hingewiesen, dass "Nach entsprechendem Umbau können die Beleuchtungsausgänge alternativ mit der Digital-Funktion "Function" geschaltet werden". Leider wird in der Anleitung nicht gesagt, wie dies durchzuführen ist. Weiter gibt es die Möglichkeit die Telex-Funktion, die durch mehrmaliges Umschalten ein- und ausschaltbar ist, auf die Funktion F1 umzulegen. Da die Änderungen sehr einfach sind und man dann den Nachfolger des C80 Decoders vorliegen hat, soll der Umbau hier beschrieben werden.
 

Zuerst möchte ich aber noch darauf hinweisen, daß ich diese Informationen nach bestem Wissen und Gewissen geprüft habe. Ich kann aber nicht ausschließen, daß in den Quellen meiner Informationen Fehler vorhanden sind oder ich nachträglich Fehler eingebaut habe. Daher kann ich keine Haftung für Schäden, die aus der Nutzung dieser Informationen entstehen, übernehmen.

1. Basis-Technik

Der Delta Decoder 66032 basiert auf dem Motorola 2 Format von Märklin. Er erkennt daher zum Beispiel beim Aufgleisen der Lok auch nach längerer Zeit, in welche Richtung die Control Unit die Lok losfahren lassen möchte. Er basiert auf dem Chip 701.43A. Eine Erweiterung des Decoder auf die Funktionen F2 ... F4 ist meines Wissens aber nicht vorgesehen.
 

2. Möglichkeiten und Beschaltung des Decoders

Der Decoder ist gedacht für den Anschluss des konventionellen 3-poligen Motors mit elektrischem Feldmagneten (d.h. 3 Kabel zum Motor: grün, blau und schwarz). Weiter bietet er die Möglichkeit, eine Funktion fahrtrichtungsabhängig zu betreiben, z.B. die Beleuchtung. Im Originalzustand ist die Beleuchtung immer eingeschaltet. Dies gilt für alle 3 Betriebsarten: Wechselstrom, Delta und Digital. Nach dem unten beschriebenen Umbau ist die Beleuchtung mit dem Digital System schaltbar, bei Delta hängt der Zustand von der genutzten Zentraleinheit ab und bei Wechselstrom ist die Beleuchtung abhängig von der eingestellten Spannung an.

Der zusätzliche Funktionsausgang (z.B. Telex-Kupplung) wird über wiederholtes Umschalten der Fahrtrichtung betätigt (2x an und dann 2x aus, usw.). Nach dem Umbau ist der zusätzliche Funktionsausgang digital über F1 schaltbar. Mit Delta oder Wechselstrom ist er dann nicht mehr schaltbar.

Als erster Delta Decoder hat der 66032 8 DIP Schalter, so dass der volle Adressbereich eines Digital Decoders von 80 Adressen zur Verfügung steht.

Anbei noch einmal die Beschaltung des Decoders, wie sie auch in der Original Einbau Anleitung vorgesehen ist:

Anschluß des 66032

Die maximale Belastbarkeit der Ausgänge sei hier auch noch einmal zusammengefaßt :
 
Motorausgang
1000 mA
 
Beleuchtung
200 mA
 
Funktionsausgang
250 mA
 
Gesamter Baustein
1200 mA
 

3. Der Umbau

Die Bestückung der Decoder-Platine geht aus den beiden folgenden Bildern hervor, dabei wurde die Kunststoffhalterung entfernt:

Vorderseite 66032Rückseite 66032 mit Lötbrücken
 
Vorderseite
Rückseite

3.1 Umrüstung auf schaltbare Funktion "function"

Die Rückseite zeigt am unteren Rand zwei offene Lötbrücken. Verbindet man bei beiden Lötbrücken jeweils die beiden Anschlüsse mit einem kleinen Tropfen Lötzinn, ist die Arbeit schon getan. Die drei Lötbrücken auf der Vorderseite bleiben unverändert. Jetzt ist die Funktion über die Tasten "function" und "off" mit der Control Unit 6021 schaltbar und man hat einen vollwertigen Ersatz für den alten C80 Decoder, der nicht mehr erhältlich ist.

3.2 Umrüstung der Zusatzfunktion auf F1

Auf der Vorderseite sind drei Lötbrücken, davon zwei nebeneinander auf dem Bild oben in der Mitte zwischen den Widerständen. Ist die rechte Lötbrücke geschlossen und die linke geöffnet, wie auf dem Bild, wird die Zusatzfunktion über das Umschalten der Fahrtrichtung ein- und ausgeschaltet. Wird die rechte Lötbrücke geöffnet (Entlötlitze !) und die linke geschlossen, wird die Zusatzfunktion über F1 betätigt, was natürlich nur mit einer Zentraleinheit 6021 machbar ist. Auf keinen Fall dürfen beide Lötbrücken gleichzeitig geschlossen sein.

(c) Jürgen Schad, 18.12.2004